Bawag-Schild.
Die Bawag meldete einen satten Gewinn.
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Wien – Nach der angekündigten Übernahme der niederländischen Online-Bank Knab im Februar um über 510 Millionen Euro visiert die BAWAG nun einen weiteren Zukauf an. Möglicherweise könne man dies im Laufe des zweiten Quartals bekanntgeben, sagte BAWAG-Finanzvorstand Enver Sirucic in einem Video-Call zu Agenturjournalisten. Es gehe darum, das Bankgeschäft in Österreich, Deutschland und Schweiz sowie Niederlande auszubauen.

Man habe das Überschusskapital für den Erwerb der Knab Bank, "sowie für weiteres M&A, das sich in fortgeschrittenem Stadium befindet, vorgesehen", so BAWAG-Chef Anas Abuzaakouk in einer Aussendung. Das Closing der Knab-Übernahme ist bis zum vierten Quartal 2024 geplant. Die niederländische Online-Bank soll dann in die BAWAG-Gruppe integriert werden und laut BAWAG-Finanzvorstand Sirucic später auch Kreditprodukte anbieten. Langfristig sei auch eine Expansion mit Knab in andere Länder vorstellbar.

Um ein Fünftel mehr Gewinn

Die Bawag hat im ersten Quartal 2024 um ein Fünftel mehr Gewinn erzielt. Der Nettogewinn legte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20 Prozent auf 166,9 Millionen Euro zu. Der Nettozinsertrag stieg um acht Prozent auf 311,8 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss erhöhte sich um sechs Prozent auf 81 Millionen Euro, wie die börsennotierte Großbank am Montag mitteilte. Der Geschäftsausblick für das laufende Jahr wurde bestätigt.

Die operativen Aufwendungen des Finanzinstituts vergrößerten sich um sechs Prozent auf 126,2 Millionen Euro. Die Risikokosten beliefen sich auf 29,9 Millionen Euro, ein Anstieg von 9,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Quote notleidender Kredite (NPL-Quote) lag Ende März 2024 bei 1,0 Prozent.

Den Ausblick für 2024 beließ die Bawag unverändert und bestätige die Finanzziele (ohne M&A-Effekte): Anvisiert wird ein Ergebnis vor Steuern von über 920 Millionen Euro, ein "return on tangible equity" von über 20 Prozent und eine Cost-Income-Ratio (CIR) von unter 34 Prozent. (APA, 29.4.2024)